Jeder Architekt begegnet in seiner Karriere mehr oder weniger kreativen Phasen. Während das Konzept bei manchen Projekten in nur wenigen Tagen steht, nimmt die Ideenfindung bei anderen kein Ende. Hinzu kommt der Druck, Kundenerwartungen zu übertreffen und im Vorfeld definierte Fertigstellungstermine einzuhalten.

Das ist das Dilemma, in dem sich jeder Designer wiederfindet. Und trotzdem unternehmen wir nur selten die richtigen Maßnahmen, um diesem Problem entgegenzutreten. Wir haben Ihnen deshalb 8 Tipps zusammengestellt, mit denen sie künftige Kreativitätsblockaden überwinden überwinden oder eine solche von vornherein vermeiden können.

Tipp 1: Gute Ideen festhalten

Die besten Ideen finden wir zumeist, wenn wir am wenigsten damit rechnen. Und müssen diese auch nicht immer mit einer konkreten Aufgabe oder einem zu lösenden Problem in Verbindung stehen. Umso wichtiger ist es, dass wir diese sammeln, um diese parat zu haben, wenn wir weniger kreativen Zeiten begegnen. Das Festhalten von neuen Erkenntnissen, ermöglicht es uns nicht nur zu einem späteren Zeitpunkt auf diese zurückzugreifen, sondern diese auch in einen Zusammenhang zu bringen und auf diesen aufzubauen.

Dies ist der Grund, warum bekannte Designer wie Norman Foster, Karl Lagerfeld oder Jonathan Ive immer etwas zum Zeichnen griffbereit haben. Dabei bedienen sich diese ganz unterschiedlichen Medien. Während Norman Foster auf ein Skizzenbuch und einen gespitzten Bleistift setzt, setzen die Designer von Apple auf Pencil und iPad, die auch bei unseren Teams hoch im Kurs sind.

Tipp 2: Bewegung und frische Luft

Trotz zunehmender Mobilität durch Laptops und Tablets, verbringen wir nach wie vor die meiste Zeit an unseren Schreibtischen. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf unser körperliches Wohlbefinden, sondern auch auf unsere Kreativität aus. Wie eine Studie der Stanford University belegt, sind wir während eines Spaziergangs kreativer, als wenn wir stundenlang am Bürostuhl kleben. Und auch in den Stunden nach der Bewegung, fällt uns die Ideenfindung deutlich leichter.

Nehmen Sie sich bei der nächsten kreativen Blockade deshalb unbedingt eine Auszeit und nutzen Sie diese, um frische Luft zu tanken und den Kopf frei zu bekommen. Dabei reichen zumeist schon 15-30 Minuten aus. Und auch sonst gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich während der Arbeit körperlich zu betätigen- sei es das Stand-Up Meeting oder der Teamrun mit den Arbeitskollegen in der Mittagspause.

Tipp 3: Bereit sein, Fehler zu machen

Lassen Sie sich bei der Ideenfindung nicht von der Angst abhalten, falsch zu liegen, sondern seien sie vielmehr dazu bereit Risiken einzugehen. Dies ist gerade in der Anfangsphase von Bedeutung, in der nicht zwingend die optimale Lösung gefunden werden muss. Vielmehr geht es darum, das Projekt ins Rollen zu bringen und eine Basis zu schaffen, auf der man aufbauen kann.

Zudem tendieren wir gerade an neuen, ungewöhnlichen Lösungsansätzen zu zweifeln und schauen uns lieber nach weniger riskanten Alternativen um, statt diesen mit Begeisterung nachzugehen. Lassen Sie ihren Gedanken deshalb freien Lauf, auch wenn Sie das ein oder andere Mal danebenliegen. Nur so gelingt es gewohnte Strukturen zu verändern und Neues zu schaffen.

Tipp 4: Sich Feedback einholen

Kreative Ideen entstehen häufig im Team und den Austausch mit den Kollegen oder sonstigen am Projekt Beteiligten. Das Zusammentreffen verschiedener Perspektiven, Fachbereiche und Erfahrungen, können sich positiv auf den eignen Workflow auswirken und zu einem regelrechten Kreativitätsschub beitragen. Stellen Sie deshalb Fragen, haben Sie ein Ohr für Feedback und seinen Sie bereit Neues zu lernen.

Zwar muss das Feedback nicht immer positiv ausfallen. Doch gerade in der Phase einer kreativen Blockade kann ein solches unglaublich befreiend wirken. Schließlich ist es das Ziel eines jeden Architekten, mit seinen Entwürfen Bewunderung auszulösen und Erwartungen zu übertreffen.

Tipp 5: Sich inspirieren lassen

Design entsteht nicht im luftleeren Raum. Hingegen entwickeln wir neue Ideen, in dem wir uns mit Lösungen vergleichbarer Probleme auseinandersetzen und uns von unserer Umwelt inspirieren lassen. Nicht damit gemeint, ist von anderen Architekten abzuschauen und deren Entwürfe eins zu eins zu übernehmen. Vielmehr geht es darum, sich einen Überblick zu verschaffen und die Dinge mit einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Oder um es mit Pablo Picasso auszudrücken: „Good artists copy, great artists steal“.

Gerade in Studios bekannter Mode- und Produktdesigner und auch in Architekturbüros, finden sich an den Wänden häufig unzählige Studien vergleichbare Produkte wieder, die dem Team bei der Ideenfindung weiterhelfen können. Und auch außerhalb der eignen Branche wimmelt es nur so von Inspirationen. Lesen Sie Bücher, informieren Sie sich in Blogs oder Besuchen Sie Messen, um konstant Input zu erlangen.

Tipp 6: Ablenkung vermeiden

Bei der Lösung komplexer Probleme, dauert es zumeist eine Weile, bis man sich in das Thema eingearbeitet und ein Workflow gefunden hat. Umso wichtiger ist es Ablenkung zu vermeiden und sich feste Zeitfenster für kreative Phasen freizuräumen. Ansonsten sind Blockaden und langwierige Findungsprozesse vorprogrammiert.

Teilen Sie sich Ihren Arbeitstages deshalb am besten in kleinere Zeiteinheiten ein. Störfaktoren wie die Beantwortung von E-Mails oder das Abhalten von Telefonaten lassen sich dadurch schneller Abarbeiten, wodurch mehr Zeit für die wirklich wichtigen Arbeiten übrig bleibt.

Tipp 7: Die richtige Arbeitsumgebung

Wenn Sie kreative Arbeit leisten wollen, spielt die richtige Arbeitsumgebung eine entscheidende Rolle. Ähnlich sieht das auch der Autor und Seth Godin, der in seinem Blogartikel „The space matters“ an die Bedeutung dieser erinnert. Viele kreative Profis bleiben stecken, wenn Sie jeden Tag am selben Platz sitzen oder sich an diesem gar unwohl fühlen.

Dies ist der Grund warum immer mehr Unternehmen und Agenturen ihren Mitarbeitern verschiedene Räumlichkeiten anbieten, in denen diese ungestört ihren Ideen nachgehen können. Sollte Sie nicht an Ihren Arbeitsplatz gebunden sein, empfehlen wir bei kreativen Blockaden einfach mal die Tapete zu wechseln und sich auf die Suche nach dem richtigen Ort für die kreative Entfaltung zu begeben.

Tipp 8: Einfach machen

Tipps hin oder her. Manchmal ist der beste Rat, sich einfach hinzusetzen und die Dinge anzupacken. Es wird immer Zeiten, in den es mehr oder weniger gut läuft. Und auch die besten Ideen erlangen wir nicht von einer Sekunde auf die anderen, sondern brauchen eine Weile bis sie an die Oberfläche gelangen.

Lassen Sie sich von weniger kreativen Momenten deshalb nicht abhalten. Die Entwicklung eines neuen Konzepts ist ein Prozess, der durch zahlreiche Varianten, Fehler und Verbesserungen geprägt ist. In dem Buch Daily Rituals: How Artists Work beschreibt Manson Curry einen bekannten Autor, der jeden Tag acht Stunden an seinen Büchern geschrieben hat, auch wenn dieser keinerlei Ideen hatte. Viel wichtiger ist es im Flow zu bleiben und Informationen zu sammeln – die kreativen Phasen kommen dann meistens von ganz alleine.

Die acht Tipps im Überblick

 

  • Tipp 1: Ideen schriftlich festhalten
  • Tipp 2: Bewegung und frische Luft
  • Tipp 3: Bereit sein, Fehler zu machen
  • Tipp 4: Sich Feedback einholen
  • Tipp 5: Sich inspirieren lassen
  • Tipp 6: Ablenkung vermeiden
  • Tipp 7: Die richtige Arbeitsumgebung
  • Tipp 8: Einfach machen

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